Der Immobilienmarkt in Deutschland durchläuft eine bemerkenswerte Veränderung. Während die Kaufpreise für Immobilien sinken, steigen die Mieten unaufhaltsam weiter, besonders im Süden des Landes. Diese Entwicklung wird durch die gleichzeitige Zunahme von Zinsen und Baukosten verstärkt, was viele Bauvorhaben verzögert. Dieser sogenannte „Bauüberhang“ ist besonders in München und den umliegenden Landkreisen zu beobachten, wo viele genehmigte Neubauten aufgrund der gestiegenen Kosten nicht errichtet werden.

Die Mieter sind die Leidtragenden dieser Entwicklung, da der Wohnungsmangel und die gestiegene Nachfrage die Mieten in die Höhe treiben. In den letzten fünf Jahren sind die Mieten in den großen deutschen Städten zum Teil sehr stark gestiegen – Wohnungssuchende zahlen heute bis zu 34 Prozent mehr für eine Mietwohnung als 2018.

Auch im Norden Deutschlands sinken die Immobilienpreise. Eine Auswertung des Immobilienportals Immowelt zeigt, dass die Angebotspreise von Wohnungen in den meisten Stadt- und Landkreisen innerhalb eines Jahres günstiger geworden sind. Die Rückgänge betreffen sowohl teure Großstädte und deren Umland als auch preiswerte ländliche Regionen.

Deutschland erlebt den größten Wandel am Immobilienmarkt seit über einem Jahrzehnt. Nach jahrelangen Preisanstiegen fallen nun aufgrund der gestiegenen Bauzinsen die Preise für Wohnimmobilien flächendeckend. Diese Entwicklung betrifft sowohl Großstädte wie Hamburg als auch ländliche Gebiete in Niedersachsen. In Hamburg beispielsweise beträgt der prozentuale Preisrückgang minus sieben Prozent.,